Liebe Spenderinnen und Spender,
wir wünschen Ihnen ein gesegnetes gutes Neues Jahr und dass es für die Menschen in der ganzen Welt ein friedvolles und Not wendendes Jahr werde. Am Anfang unseres Briefes danken wir Ihnen für insgesamt 15 674,80 € Spenden zu Gunsten der Kinder und Jugendlichen von Nkoumisé-Sud im vergangenen Jahr. Über den vorgeplanten Rahmen hinaus konnte dadurch 40 Kindern und Jugendlichen der Weg in die Zukunft erleichtert werden.

Sie erinnern sich noch an unsere Bitte, der Erweiterung unserer Hilfsziele, die ja auch die Ihren sind, zuzustimmen. Nach anfänglich langsamem Eingang der Rückmeldungen liegt inzwischen von fast allen Gefragten die Zustimmung vor. Ein Spender sieht mit der Ausweitung der Hilfsziele eine Gefährdung des ganzen Projekts, so dass er sich nicht in der Lage sieht, zuzustimmen. Wir danken für die große Mehrheit an Zustimmung, aber auch für die offene Ansprache bestehender Bedenken. Insgesamt sehen wir uns – vor allem durch die begleitenden Kommentare – ermutigt und bestärkt, die Errichtung einer Gesundheitsstation in Angriff zu nehmen. Dabei steht aber immer fest, dass das erste Ziel die Ermöglichung des Schulbesuchs für die Kinder bleibt. Und das auf den zwei Wegen, die wir bisher gegangen sind, nämlich über die Bereitstellung von Schulmaterial etc. für Halb- oder Vollwaise und von Medikamenten für Epileptiker. Zusätzlich machen wir in wenigen sehr aussichtsreichen Fällen durch die Unterstützung einer Ausbildung für alleinstehende Mütter oder an Epilepsie erkrankte Jugendliche den Weg frei für eine eigene Berufstätigkeit der jungen Leute. Die Gesundheitsstation soll zukünftigen Erkrankungen vorbeugen helfen und dadurch die Dauerhilfsbedürftigkeit deutlich reduzieren.

 

Neben unseren Überlegungen haben auch andere über die Verbesserung der Situation in Nkoumisé-Sud nachgedacht. Daraus entstand der Antrag der Stadtrats-Fraktion von Bündnis90/Die Grünen, eine Partnerschaft zwischen der Stadt Bitburg und Nkoumisé-Sud einzugehen.

Über diesen Antrag wurde in der Stadtratssitzung vom 16. November beraten. Der Vorsitzende der Fraktion, Peter Berger, begründete einführend den Antrag wie folgt: In einer Zeit der globalen Vernetzung, des wirtschaftlichen Handelns sowie der Freihandelsbeziehungen werden die Gegebenheiten des täglichen Überlebens in der südlichen Halbkugel schwieriger denn je. Der Gedanke, dass die Flüchtlingswelle 2015/16 die letzte gewesen sei, ist eine fatale falsche Einschätzung. Momentan sind weltweit mehr als 60 Mio. Menschen vor Krieg, Gewalt, Hunger und Katastrophen auf der Flucht.

Weitere Gründe sind: Menschenrechtsverachtung, Korruptheit und die Folgen des Klimawandels bis hin zur Landnahme durch große Konzerne. Es ist festzustellen, dass die meisten Flüchtenden in ihre Herkunftsländer zurückkehren wollen, wenn die Fluchtumstände und –ursachen, die den Anlass zur Flucht gaben, sich gebessert haben.

Für uns als Kommune muss diese Ungerechtigkeit ein Grund des Handelns sein, um menschenwürdige Voraussetzungen in der benachteiligten Welt zu schaffen. Diese grundlegende Veränderung zu einem fairen Miteinander kann nur auf kommunaler Ebene – so wie die Städtepartnerschaften der 60er Jahre – gelebt werden. Den Anfang als faire Gemeinde hat Bitburg schon vor Jahren beschritten. Wir können in unserer Stadt mit diesem Potential an positivem Gedankengut, mit dieser Energie noch mehr zu einer gerechten Welt als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit beitragen: soziale Infrastruktur z.B. Bildung, Gesundheit, Wirtschaftsförderung, Trinkwasseraufbereitung, Nachhaltigkeitsstrategien, Klimapartnerschaft, Abfallentsorgung usw.. Bündnis 90/Die Grünen stellt den Antrag, dass die Stadt Bitburg eine Partnerschaft mit der afrikanischen Gemeinde – Nkoumisé-Sud, Kamerun – im Sinne einer Kooperation eingeht.“

Abbbé Daniel Bilong stellte daraufhin die Situation in seinem Heimatdorf und die bisherigen Aktivitäten der Kinderhilfe dar und ging kurz auf die anstehenden Planungen ein. Er konnte noch keine exakte Beschreibung geben, wie man sich eine Partnerschaft von zwei so unterschiedlichen Gemeinden genau vorstellen sollte, verwies aber auf die große Wirkung, die selbst kleine Hilfen zur Selbsthilfe entfalten können und die enorme psychologische Wirkung einer offiziell erklärten Bereitschaft, die zukünftige Entwicklung mit Interesse und Hilfsbereitschaft zu begleiten. In der anschließenden Diskussion war folgendes zu erkennen: — grundsätzlich durchgehende Zustimmung zur Idee, — eine große Hilfsbereitschaft — und die Frage: ‘Wie kann denn so eine Partnerschaft aussehen?‘

Wir wissen es auch noch nicht genau, können uns aber vorstellen, die Kinder aus Bitburg und Nkoumisé-Sud durch gegenseitiges Kennenlernen als Vorbereiter der Partnerschaft einzusetzen. Es könnten z. B. Kinder im Alter von 12 bis 16 Jahren ihre Lebensumstände in Worten oder Bildern darstellen, die dann nach Übersetzung bzw. ergänzender Erläuterung als Unterrichtsthema bei den Gleichaltrigen des anderen Kontinentes verwendet werden. Bei dem bekannten Wissensdurst von Kindern und Jugendlichen könnte daraus mehr entstehen als Brieffreundschaften. Oft sind es die kleinen Pflanzen, die am besten wachsen; für das richtige Klima könnte die Partnerschaftsvereinbarung sorgen. Was letztlich wann genau geschehen wird, dürfen wir zumindest teilweise der aufmerksam gewordenen nachwachsenden Generation überlassen. Sicher ist aber, dass es KEINE Partnerschaft der permanenten Unterstützung und des Spendentransfers sein soll.

Aber spontan wurde konkrete Hilfe zugesagt, die Hoffnung auf dauerhafte Begleitung der Entwicklung macht.

Als Erstes wurde von einem Ratsmitglied vorgeschlagen, das Sitzungsgeld des Tages für die Kinderhilfe zu spenden. Ergebnis der Abstimmung: Einstimmig Ja. Betrag zu Gunsten der Kinderhilfe: 570 Euro. Als Zweites erklärte ein anderes Ratsmitglied seine Absicht, bis zum Herbst des nächsten Jahres 40 000 Euro aufbringen zu wollen. Und zum Dritten erklärte ein weiteres Ratsmitglied, das Projekt Gesundheitsstation mit 5 000 Euro zu unterstützen.

Ein besonderer Dank an alle!!

Dies ist ein Gesamtergebnis von 45 570 Euro Spendenzusage an einem Abend, an dem wir mit vielen Fragen, einer gewissen Verwunderung über den Antrag und überwiegend Zurückhaltung wegen des riesigen Entwicklungsunterschiedes gerechnet hatten. Ist das nicht wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig? Die Entscheidung über den Antrag wurde letztlich nicht getroffen. Dies sollte in der Sitzung am 14. Dezember geschehen, um bis dahin Zeit für die Konkretisierung zu haben. Am 14. Dezember standen für die Stadtratssitzung aber leider so viele Themen an, dass das Thema Partnerschaft nicht erörtert wurde. Dies soll nun in der Sitzung am 01.03.2018 geschehen. Wenn das auch etwas unerfreulich ist, hat es doch zwei positive Momente: a) Man hat das Anliegen nicht im überlasteten Zustand diskutiert und b) Wir haben mehr Zeit,um für die Partnerschaft zu werben.

Sie haben sich vielleicht darüber gewundert, dass in einem Brief von uns eine politische Partei erwähnt wird, obwohl wir unser Projekt als ausschließlich den Kindern verpflichtet und unpolitisch vorstellen. Wir stehen weiter zu unserer Aussage und werden – gerade weil wir neutral und unabhängig bleiben wollen – die Namen aller Gruppierungen nennen, die die Kinderhilfe unterstützen bzw. fördern. Deshalb hier die Information, dass die Anregung die Sitzungsgelder zu spenden, bzw. die Spendenzusagen aus anderen Fraktionen des Stadtrats stammen, nämlich von (alphabetisch) CDU und FDP. Diese Aussage kann noch dadurch ergänzt werden, dass sich nach unserer Überzeugung von denen, die die Kinderhilfe unterstützten, niemand aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einer politischen Partei dazu entschieden hat, sondern weil alle das Projekt für gut, wichtig und förderungswürdig halten. Soviel zum Stadtrat und Partnerschaftsprojekt. Liebe Freunde und Unterstützer der Kinder und Jugendlichen von Nkoumisé-Sud, für uns wurde in sehr kurzer Zeit aus dem Wissen, dass Hilfe dringend notwendig und möglich ist, durch Ihre Hilfe und Unterstützung, echte Hilfe in großem Umfang realisiert. Aus dem anfangs utopischen Gedanken, nicht nur Schädigungen zu kurieren, sondern vorbeugend Krankheiten zu bekämpfen, wurde eine greifbare Aufgabe. Sie ist sicher nicht sofort vollständig umzusetzen. Mit Ausdauer und Hartnäckigkeit gegenüber sogenannten Unmöglichkeiten, mit Zuversicht und Glauben an das Gute in den Mitmenschen und mit Gottes Segen wollen wir sie aber in Angriff nehmen.

Im Namen derer, die durch die Kinderhilfe neue Perspektiven für ihr Leben erhielten, danken wir Ihnen nochmals von ganzem Herzen. Wir bitten um Entschuldigung, dass wir Sie so spät informieren, aber persönliche Termine haben uns gehindert. Wir hoffen, dass Sie in der nachweihnachtlichen Zeit einen Hauch göttlichen Friedens fühlen und auch einen Funken der Freude spüren mögen, die durch Ihre Großzügigkeit nach Nkoumisé-Sud gebracht wurde.

Mit herzlichem Dank grüßen

Abbé Daniel Bilong und Wolfgang Altenhöfer

PS: Die Spendenbescheinigung für 2017 erhalten Sie in den nächsten Wochen per Post.

Wir haben noch eine Bitte: Es ist billiger unsere Nachrichten per e-Mail zu versenden, deshalb können Sie uns helfen, indem Sie uns Ihre e-Mail Adresse, soweit möglich, zur Verfügung stellen; am besten an kinderhilfe(at)initiative-bitburg.de senden. Danke.

Unsere Bankverbindung:

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Kennwort: „Kinderhilfe“

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